Auktionsrückblick 2013 – Die teuersten Oldtimer des Jahres
- classic-analytics ermittelt die Auktions Top Ten
- 10 Autos im Wert von 138 Millionen Dollar versteigert
- Mercedes W196 Silberpfeil von 1954 ist teuerstes Auto aller Zeiten:
29,7 Millionen Dollar
Bochum. Die Preise für hochwertige Oldtimer kennen seit Jahren nur eine Richtung: Steil aufwärts. Doch was sich auf den internationalen Oldtimer-Auktionen im vergangenen Jahr abspielte, versetzte selbst rekordverwöhnte Experten in Erstaunen: Die zehn teuersten versteigerten Oldtimer erzielten 2013 einen Gesamtwert von sagenhaften 138 Millionen Dollar! Zum Vergleich: Im Jahr 2012 lag diese Summe bereits bei beachtlichen 86 Millionen Dollar.

Mercedes Silberpfeil ist neuer teuerster Oldtimer der Welt Ganz nebenbei wurde mit dem für 29,7 Millionen Dollar versteigerten Mercedes W196 Silberpfeil Rennwagen noch ein absoluter Rekord aufgestellt, er trägt seit Juli letzten Jahres den offiziellen Titel des teuersten Autos der Welt.
In der von classic-analytics, den Marktbeobachtern und Oldtimer-Experten aus Bochum, alljährlich erstellten Preis-Hitparade befindet sich der ehemalige Dienstwagen des berühmten argentinischen Rennfahrers Juan Manuel Fangio in bester Gesellschaft. Unter den zehn teuersten Autos, die im vergangenen Jahr auf Auktionen versteigert wurden, tragen allein sechs das springende Ferrari-Pferdchen auf der Motorhaube, der Rest verteilt sich auf einen Mercedes, einen Alfa Romeo, einen Bugatti und einen McLaren.
Die Werte der Preis-Giganten liegen allesamt deutlich im Millionenbereich, selbst für das günstigste Auto, einen Ferrari 250 GT California Spyder von 1958, musste der Käufer noch 8,25 Millionen Dollar an das Auktionshaus Gooding überweisen.
Die Erfolgsformel: Schön, schnell, offen, selten Für die Erstellung der jährlichen Oldie Top Ten greift das Team von classic-analytics seit über 10 Jahren ausschließlich auf Ersthandinformationen aus der hauseigenen Auktions-Datenbank zurück, die sämtliche international relevanten Ergebnisse enthält. „Verkäufe von Händlern, Privatpersonen und Clubs bleiben hier ausnahmsweise außen vor“, erklärt Geschäftsführer Frank Wilke die vorübergehende Abkehr von der sonst üblichen Arbeitsweise, „denn nur Auktionen geben ein unverfälschtes Bild. Wenn bei einer bestimmten Summe der Hammer fällt, dann muss diese Summe auch bezahlt werden.“ Der nicht dokumentierte, angebliche Freihandverkauf eines Ferrari 250GTO für 52 Millionen Dollar im vergangenen Oktober blieb daher bewusst unberücksichtigt.
Schön, schnell, offen, selten, am besten noch mit lückenloser Historie, diese Erfolgsformel bleibt seit Jahren gleich. Beim Mercedes W196 passt alles: Die Technik des Silberpfeils war der Konkurrenz um Lichtjahre voraus, mit Rennfahrerlegende Fangio gewann er prestigeträchtige Rennen und verschwand dann lange Jahre in den gut versteckten Garagen bekannter Sammler. Ein Auto, das nur alle paar Jahrzehnte auf den Markt kommt.
Genau aus diesem Grund tritt classic-analytics Chef Wilke etwas auf die Euphoriebremse: „Allein die Plätze 1 und 2 stellen mit einem Gesamtwert von rund 58 Millionen Dollar ja fast die Hälfte des Gesamtwertes der Auktions Top Ten dar und verzerren damit etwas das Gesamtbild. Ob auch 2014 wieder Fahrzeuge dieses Kalibers angeboten werden, ist ungewiss.“
Trotz Rekordsummen, es zählt der Spaß am Oldtimer
Die spektakulären Millionenwerte der High-End Oldtimer sollten aber laut classic-analytics über eins nicht hinwegtäuschen: „Unsere Auktions Top Ten zeigen, welche extremen Summen finanzstarke Sammler für wirklich außergewöhnliche Exemplare zahlen. Diese Summen sind aber die Ausnahme, nicht die Regel. Der Durchschnittswert eines Oldtimers beträgt in Deutschland rund 15.000 Euro und den meisten Besitzern ist der Spaß an ihrem Auto ohnehin viel wichtiger als sein Wert!“